септембар 22

Марш за живот (Marsch für das Leben) – Берлин, 18. септембар 2021

септембар 22, 2021


У суботу, 18.09.2021, у Берлину је одржан традиционални ,,Марш за живот”, једна од великих манифестација коју организује Bundesverband Lebensrecht, савез више удружења из целе Савезне Републике Немачке, која се боре за право на живот и част људског живота од његовог зачећа до смрти.

Од 2002 године, када је први пут одржана, ова демонстација је почела је ужива велики углед међу хришћанима свих конфесија, нарочито због њихове непоколебиве борбе против абортуса и еутаназије.

Ове године у манифестацији ,,Маршу за живот” узело је учешће око 4.500 људи, који су после отварања и говора многих угледних званица, марширали од Бранденбуршке капије, кроз неколико главних берлинских улица поново до западне стране Бранденбуршке капије, са паролама које позивају на противљење абортусима, еутаназији и другим облицима ниподаштавања људског живота.

На крају марша одржано је екуменско богослужење на коме је учествовао Преузвишени Г. Иполит, римокатолички бискуп из Горлица (Görlitz) и свештеник Вељко Гачић, парох берлински. Истоме су присуствовали и римокатолички бискуп Регенсбурга Г. Рудолф и викарни бискуп Аугзбурга Г. Вернер.

Читаво богослужење пратио је црквени хор ,,Свети Стефан Дечански” под руководством Г-ђе Љиљане Шурдиловић.

У наставку текста, обраћање Вељка Гачића, непосредно пред почетак богослужења:

Hochwürdiger Bischof Ipolith,

Liebe Schwestern und Brüder in Christo, ich danke dem Bundesverband Lebensrecht und dem Herrn Dr. Albrecht Voigt für die freundliche Einladung an der Teilnahme am heutigen ökumenischen Gottesdienst anlässlich des Marsches für das Leben. Diese Einladung hat uns sehr erfreut, weil uns, als einer hierzulande sehr kleinen Kirchengemeinschaft die Gelegenheit gegeben ist, durch unsere Teilnahme am Gottesdienst, unsere Stellungnahme und Botschaft zum Thema Lebensrecht zum Ausdruck zu bringen. Wir als serbisch-orthodoxe Kirche in Deutschland sind dadurch sehr geehrt und dankbar.

 Nach der biblischen Offenbarung wurde die Natur des Menschen von Gott nicht nur geschaffen, sondern mit Eigenschaften nach Seinem Abbild und Ihm ähnlich ausgestattet (siehe Gen 1, 26). Allein auf dieser Grundlage lässt sich behaupten, dass die menschliche Natur unveräußerliche Würde besitzt. Der Heilige Gregor, der Theologe, setzte die Menschenwürde ins Verhältnis zum Akt der Göttlichen Schöpfung und schrieb: „Gott hat alle Menschen so großzügig beschenkt, und Er tat es natürlich, um durch die gleiche Verteilung Seiner Gaben sowohl die gleiche Würde unserer Natur wie auch den Reichtum Seiner Güte zu offenbaren“.

Die römisch-katholische Kirche und die orthodoxe Kirche betrachten das Leben, indem es als Gottes Gabe verstanden wird, als heilig. Die Aussagen der Psalmen (Ps 139,13) und der Propheten (Der 1,5; Hiob 10,8-9) sowie die Episode des Treffens Marias mit Elisabeth, der Mutter Johannes des Täufers (Lk 1,44), führen zu spezifischen Schlussfolgerungen für die orthodoxe Bioethik: Die Frau gebärt ein menschliches Wesen, dem von vornherein Menschenwürde zuerkannt wird und das dementsprechend unter dem Schutz des Staates stehen soll.

Die orthodoxe Kirche vertritt den Standpunkt, dass das menschliche Leben mit der Befruchtung beginnt, eine Position, die in den wichtigsten Texten und Dokumenten zur Bioethik verschiedener orthodoxer Kirchen anzutreffen ist. Die Episode in Lk 1,44 liefert die anderen zwei Gesichtspunkte zum Schutz des ungeborenen Lebens, wenn Elisabeth außergewöhnlichen Respekt gegenüber dem Kind im Leib der Jungfrau Maria zeigt, das Kind im Mutterleib (im Fall der Elisabeth) an den Ereignissen im Leben der Mutter teilnimmt und der Embryo die Anwesenheit Gottes spürt.

Das ist ganz kurz gefasst, die Stellungnahme der Orthodoxie zum Thema die Würde und das Lebensrecht insbesondere der ungeborenen Menschen.

An dieser Stelle will ich dem römisch-katholischen Bischof Ipolit aus Görlitz, sowie allen Teilnehmern am heutigen Gottesdienst und dem Chor unserer Kirchengemeinde, der auch heute zum ersten Mal an diesem Gottesdienst teilnimmt, danken.

Bevor wir mit dem Gottesdienst beginnen, würde ich gerne das Grußwort des Vorsitzenden der orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland S.E. Metropolit Augustinus an uns alle hier anwesenden vorlesen:

„Die orthodoxen Christinnen und Christen in Deutschland bekennen sich auch in diesem Jahr 2021 für den Schutz des Lebens und grüßen alle Teilnehmenden am „Marsch für das Leben“. In einer Gesellschaft, die zunehmend von Krisen und Katastrophen verunsichert ist, gewinnt die authentische Sinnsuche eine immer größere Bedeutung. Hier ist die Stimme des christlichen Zeugnisses gefragt und notwendig, welche gerade auch durch die zahlenmäßig kleine Gruppe orthodoxer Mitbürgerinnen und Mitbürger erhoben wird. Viele von ihnen haben einen Migrationshintergrund und bringen aus ihren Heimatländern insbesondere auch die Botschaft von der unabdingbaren Heiligkeit des menschlichen Lebens von seiner Entstehung bis zum physischen Tod mit. Ja, viele von ihnen sehen darin eine besondere schicksalhafte Fügung, diese Botschaft auch hierzulande verbreiten und aussprechen zu dürfen.

Gott segne alle Teilnehmenden am diesjährigen „Marsch für das Leben“!“

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